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Das öffentliche Haushalts- und Rechnungswesen in Deutschland befindet sich in einem fundamentalen Wandlungsprozess: Die meisten der insgesamt knapp
13.000 deutschen Gebietskörperschaften reformieren derzeit ihr traditionelles, auf Einnahmen und Ausgaben basierendes kamerales Haushalts- und
Rechnungswesen. Dabei wird v.a. auf kommunaler Ebene der Umstieg auf ein ressourcenverbrauchsorientiertes, doppisches Haushalts- und Rechnungswesen
(kurz: Doppik) vollzogen, das an den kaufmännischen Rechnungsstil der doppelten Buchführung angelehnt ist. Ergebnis ist dabei ein vollständig neues
Informations- und Planungssystem, verbunden mit dem Anspruch an eine effizientere und effektivere Verwaltung, verbesserte Steuerungsmöglichkeiten
und eine generationengerechtere Haushalts- und Finanzpolitik.
Inzwischen hat ein großer Teil der Kommunen mit der Umstellung begonnen und Erfahrungen in ihrer Anwendung gesammelt. Dies zum Anlass nehmend,
hat sich der Bereich Public Management der Universität Hamburg entschlossen, im Rahmen zweier bundesweiter Studien zu untersuchen, inwiefern aus
Sicht der Kommunen tatsächlich ein Mehrwert durch die Doppik generiert wird und auf welche (Umstellungs-)Probleme die Kommunen dabei gestoßen sind.
Befragt wurden hierzu in der ersten Studie die Kämmerer aller Landkreise sowie aller Städte und Gemeinden ab 20.000 Einwohnern. Der insgesamt mehr als 100
Fragen umfassende Fragebogen wurde Mitte September 2011 versandt und sollte bis Ende Oktober 2011 ausgefüllt zurückgesendet werden. Von den insgesamt 1.006
angeschriebenen Kommunen sendeten 429 den Fragebogen zurück. Da nur 423 der 429 Fragebögen auswertbar waren, ergibt sich eine Rücklaufquote
verwertbarer Fragebögen von 42,0 Prozent.
In einer zweiten Studie sind in den Monaten Mai/Juni 2012 die haushaltspolitischen Sprecher von zwei Rats-/Kreistagsfraktionen je Kommune mit einem
überarbeiteten, leicht verkürzten Fragebogen angeschrieben worden. Von insgesamt exakt 2.000 angeschriebenen Kommunalpolitikern haben
608 einen auswertbaren Fragebogen zurückgesendet (hinzu kommen vier nicht verwertbare Fragebögen). Dies entspricht einer Rücklaufquote von
30,4 Prozent.
Dennis Hilgers |
Andreas Burth |
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